19.10.2019

Gestern beim letzten Renntag ging es ums „überleben“. Solche Wellen sind wir noch nie gesegelt. Während Eva Richtung Hafen steuerte weil ihr Boot schon fast voll gelaufen war, hat Mario einen sensationellen 30. Platz geholt. Starke Wellen und richtig viel Wind sind für ihn genau das Richtige. Mit viel neuem Wissen, tollen Erinnerungen und Erfahrungen geht es für uns morgen wieder nach Hause.

Endergebnis:
Mario Graus 72. Platz
Eva Jöchl 73. Platz

17.10.2019 – 22:07 Uhr

Hallo und schöne Grüße aus Genua.
Wir hatten heute unsere 4. Wettfahrt. Am ersten Tag konnten keine Rennen durchgeführt werden da es zu stürmisch war. Gestern hat die WM dann für uns begonnen. Mit hohen Wellen und gutem Wind ging es aufs Wasser. Mario hatte gleich bei der 2. Wettfahrt Pech und ihm haben große Wellen das Boot voll geschwärmt, dies ist ca. bei 15 weiteren Booten passiert. Er musste leider ausgepumpt werden und konnte nicht mehr bei der 3. Wettfahrt mitfahren. Eva konnte alle 3 Rennen ins Ziel bringen.

16.10.2019 – 22:55 Uhr

Nachdem gestern die Rennen wegen zu viel Wind und Wellen abgesagt wurden, hatten wir heute 3 durchwachsene Wettfahrten mit immer noch großem Wellengang. Während es Eva 3 mal ins Ziel schaffte und zwischenzeitlich den hervorragenden 54 Platz belegt, wurde Mario im ersten Rennen mit einem Frühstart disqualifiziert und im Zweiten versenkte er sein Boot und musste sich in den Hafen schleppen lassen. Morgen ist ein neuer Tag und wir werden mit frischem Elan aufsegeln.

10.10.2019 – 11:53 Uhr

Mario Graus und Eva-Maria Jöchl werden nächste Woche bei der Segel WM in Genua antreten. Vom Dienstag den 15.10. beginnend werden an 4 Tagen insgesamt 10 Rennen gefahren, wobei an die 100 Boote gleichzeitig am Start sind. Bei dieser Regatta handelt es sich um eine offene Weltmeisterschaft, das bedeutet es ist eine Inklusionsveranstaltung und es treten Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gleichgestellt gegeneinander an. Diese Tatsache macht es nicht unbedingt leichter für uns eine gute Platzierung zu erreichen, andererseits ergibt sich daraus eine noch größere Herausforderung und ein größeres Starterfeld.

Wir haben diese Saison bei mehreren nationalen und internationalen Regatten in Österreich und Italien teilgenommen und waren dabei unter anderem bei der Tiroler Meisterschaft, Österreichischen Staatsmeisterschaft und Europameisterschaft dabei. Die WM wird dieses Jahr als abschließender Wettbewerb auch der größte Event sein und wird damit das Highlight der Saison.

Eva und ich arbeiten außerhalb des Wettkampfs zusammen und unterstützen uns gegenseitig so gut es geht, alleine würde es vor allem als Rollstuhlfahrer nicht gehen. Als Rollstuhlfahrer trifft man eigentlich ständig auf Hindernisse und Grenzen und muss versuchen diese zu überwinden oder damit zu leben. Zusammen versuchen wir diese zu verschieben, was uns gemeinsam immer öfter gelingt. Daher haben wir uns den Teamnamen „Pushing.Together“ gegeben. Auch für die WM dokumentieren wir unseren Weg auf Instagram unter Pushing.Together, wobei täglich ein post von der WM berichten wird.

Bei unserer ersten Teilnahme an einer Segelweltmeisterschaft geht es zwar hauptsächlich ums dabei sein, Erfahrungen zu sammeln und zu lernen, trotzdem werden wir hart um jede Platzierung in den Rennen kämpfen. Unser Ziel ist es eine Platzierung im Mittelfeld zu erreichen.

Bericht von Mario Graus